Warum eine Patientenverfügung Ihre wichtigste Absicherung ist...
- Julia
- 15. Mai
- 4 Min. Lesezeit
... und kein „Nice-to-have“

Der Moment, der alles verändert
Stellen Sie sich vor, es ist ein ganz normaler Dienstag. Sie sitzen beim Frühstück, der Kaffee dampft, die Zeitung knistert. Dann – ein Schlaganfall. Oder ein Sturz. Oder einfach eine Diagnose, die Sie nicht kommen sahen. Plötzlich sind Sie nicht mehr in der Lage zu sagen, was Sie wollen. Keine Stimme. Keine Kontrolle. Kein „Stopp“ oder „Ja“ oder „Nein“. Nur noch andere, die für Sie entscheiden – Ärzte, vielleicht Ihre Familie, vielleicht sogar jemand vom Erwachsenenschutz.
Und jetzt die eigentliche Frage: Wollen Sie, dass andere raten müssen, was richtig für Sie ist – oder wollen Sie, dass Ihre Stimme zählt, auch wenn Sie selbst nicht mehr sprechen können?
Der grosse Irrtum: „Ich brauch das (noch) nicht.“
„Ich bin doch noch fit.“
„Ich hab ja Familie, die weiss schon, was ich will.“
„Das ist was für alte Leute.“
Sie ahnen es: Das ist Bullshit. Entschuldigung, aber jemand muss es sagen. Denn genau diese Gedanken führen dazu, dass jedes Jahr Menschen ohne Patientenverfügung in Situationen geraten, die sie sich nie hätten träumen lassen – und deren Angehörige sich mit Schuldgefühlen, rechtlicher Unsicherheit und quälenden Entscheidungen herumschlagen müssen.
Eine Patientenverfügung ist keine Altersfrage.
Sie ist eine Bewusstseinsfrage. Wer klug ist, sorgt vor, solange er es kann. Denn wer glaubt, man könne das „später mal“ regeln, geht ein Risiko ein, das nicht rückgängig zu machen ist.
Was eine Patientenverfügung wirklich leistet – und was nicht
Klartext: Eine Patientenverfügung ist ein schriftliches Dokument, mit dem Sie festlegen, welche medizinischen Massnahmen Sie wünschen – oder ausdrücklich ablehnen –, wenn Sie Ihren Willen nicht mehr selbst äussern können.
Das kann durch Unfall, Krankheit oder altersbedingte Einschränkungen passieren. Und ja, das kann jeden treffen.
In der Schweiz ist die Patientenverfügung im Zivilgesetzbuch (Art. 370 ZGB) geregelt. Sie ist rechtlich verbindlich, wenn sie datiert und von Hand unterschrieben wurde und der Wille klar erkennbar ist. Punkt.
Und jetzt kommt der häufigste Denkfehler:„Ich habe ja jemanden bestimmt, der für mich entscheidet – das reicht doch.“ Nein. Tut es nicht.
Wenn Sie nur eine Vertretungsperson benennen – etwa in einem Vorsorgeauftrag oder medizinischer Vollmacht –, dann sagen Sie damit wer entscheidet. Aber nicht was entschieden werden soll.
Die Patientenverfügung sagt dem medizinischen Personal ganz konkret, was zu tun ist – und was nicht. Sie beschreibt Ihre Haltung zu lebenserhaltenden Massnahmen, Wiederbelebung, künstlicher Ernährung, Schmerzbehandlung – all das, worüber im Ernstfall sonst andere nach Bauchgefühl urteilen müssten.
Der Vorsorgeauftrag regelt zwar wichtige Dinge wie Finanzen oder Vertragsangelegenheiten – aber er ersetzt Ihre persönlichen medizinischen Anordnungen nicht.
Wollen Sie also wirklich bestimmen, wie mit Ihrem Körper und Ihrem Leben umgegangen wird, wenn Sie es selbst nicht mehr sagen können, brauchen Sie beides: Eine Patientenverfügung für das medizinische „Was“ – und einen Vorsorgeauftrag für ihre Verträge.
Das Gefühl, alles geregelt zu haben
Wissen Sie, was passiert, wenn Sie eine Patientenverfügung haben?
Sie schlafen besser. Sie entlasten Ihre Liebsten. Sie behalten die Kontrolle.
Denn es gibt kaum etwas Schlimmeres, als mit der Ungewissheit zu leben, was passieren würde, wenn man selbst nicht mehr handlungsfähig ist. Diese diffuse Angst, irgendwann im Krankenhaus zu liegen, angeschlossen an Geräte, ohne zu wissen, ob man das gewollt hätte. Oder zu wissen, dass die Familie streitet, weil niemand genau weiss, was Sie gewollt hätten.
Eine gut gemachte Patientenverfügung bringt Klarheit. Für Sie – und für alle anderen.
Der Weg dorthin: Mühsam oder machbar?
Jetzt höre ich Sie denken: „Aber das ist doch kompliziert...“ Stimmt – wenn Sie es allein machen.
Denn natürlich können Sie sich durch Formulare wühlen, Internet-Ratgeber lesen und hoffen, dass Sie nichts Wichtiges vergessen. Oder Sie holen sich jemanden an Ihre Seite, der weiss, worauf es ankommt. Jemand, der sich nicht erst einlesen muss, sondern der Sie sicher durch den Dschungel der Formulierungen, rechtlichen Fallstricke und medizinischen Szenarien führt.
Das kostet weniger Zeit als eine ambulante Darmspiegelung– und bringt Ihnen hundertmal mehr Ruhe.
Professionelle Beratung stellt sicher, dass Ihre Patientenverfügung nicht nur gültig ist, sondern auch das enthält, was zählt: Ihre Werte, Ihre Haltung zum Leben und Sterben, Ihre Wünsche. Ohne Lücken. Ohne Missverständnisse. Ohne juristische Verrenkungen.
Warten Sie nicht. Regieren Sie.
Ich sage es deutlich: Es gibt keinen guten Zeitpunkt für eine Patientenverfügung. Es gibt nur jetzt – oder zu spät.
Sie können entscheiden, wie Sie medizinisch behandelt werden wollen, solange Sie noch urteilsfähig sind. Danach haben andere das Sagen. Ob sie Sie kennen, ob sie Sie verstehen – das steht auf einem anderen Blatt.
Also: Tun Sie, was verantwortungsbewusste Menschen tun. Nicht morgen. Heute. Denn nichts ist beruhigender als zu wissen: Ich habe alles geregelt.
Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihre Verfügung sitzt, dass sie rechtlich wasserdicht ist, verständlich für Ärzte und entlastend für Ihre Familie – dann sprechen Sie mit mir. Ich begleite Sie durch den Prozess. Schritt für Schritt. Ohne Hektik, ohne Bürokraten-Deutsch, ohne Panikmache. Nur mit dem Ziel: Ihre Sicherheit.
Buchen Sie jetzt Ihre persönliche Beratung – bevor das Leben etwas anderes plant.